Gerhard Mehrke
Neu-Ulm

Viele unser Nutzpflanzen wurden radioaktiv bestrahlt. Wie gefährlich ist das?

Radioaktiv bestrahlte Pflanzensorten
Züchter nutzen Röntgenstrahlen und andere ionisierende Strahlungsarten.   Bis zum Jahre 2000 haben Züchter weltweit mehr als 2252 Pflanzensorten mit Hilfe radioaktiver und anderer Strahlen entwickelt. Darunter sind 434 Sorten Reis, 269 Sorten Gerste, Chrysanthemen, Weizen, Sojabohnen und Mais. Dies lassen die Daten der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) in Wien erkennen. Auch die Jute der Taschen, auf die in den 70er und 80er Jahren "Atomkraft nein danke!" gedruckt wurde, könnte mittels bei der Züchtung radioaktiv bestrahlt Pflanzen zustande gekommen sein.radioactive herbs
Weil kein Unternehmen gezwungen wird, eine durch radioaktive Strahlung oder andere (chemische) Mutationstechniken hervorgerufene genetische Veränderung anzuzeigen, dürfte die tatsächliche Zahl der Pflanzen weit höher liegen als die 2252 Sorten, die von der IAEA registriert worden sind.
Züchter nutzen seit Jahrzehnten Röntgenstrahlen oder die Strahlung radioaktiver Isotope (Gammastrahlen), um das Erbgut von Pflanzen zunächst ungezielt zu verändern. Sind die neuen Eigenschaften von Vorteil, werden diese Sorten weiter vermehrt.
Die neuen Pflanzen selbst sind durch die Bestrahlung natürlich nicht radioaktiv.
Moderne molekularbiologische Methoden wie das Tilling machen das Auffinden und die Selektion gewünschter Mutationen effizienter.
Zum Thema Tilling siehe auch hier.

Diese Form der genetischen Veränderung unterliegt nicht der Kennzeichnungspflicht bzw. den strengen Auflagen nach den Gentechnikgesetzen, da sie keinen gentechnischen Arbeiten im engeren Sinne entsprechen. Neben den gewünschten Mutationen können sich natürlich auch weitere Mutationen im Genom der Pflanze befinden, da die Veränderungen ja nicht gezielt hervorgerufen wurden.

 

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(Häufig gestellte Fragen)

(oder auch: Hin und wieder gestellte Fragen)